Natürlich auf Tour

Unsere Region bleibt ein beliebtes Ziel für Bergsportler. Die Natur darf dabei nicht leiden. Alles über den Aktionstag Skibergsteigen umweltfreundlich 2023

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Mit über 1000 Wintersportlern an schönen Tagen rund um den Taubenstein bleibt unsere Region ein beliebtes Tourenziel und ist starkem Nutzungsdruck ausgesetzt. Die Natur darf darunter nicht leiden. Ein Team des DAV Schliersee war deshalb am 11. Februar Teil des Aktionstags „Skibergsteigen umweltfreundlich“.

Gemeinsam mit der Gebietsbetreuerin Theresa Schöpfer und den DAV-Nachbarsektionen verfolgten alle Freiwilligen ein Ziel: Skitouren-, Schneeschuhgeher und Winterwanderer über Routenempfehlungen zu informieren und aus den Wald-Wild-Schongebieten herauszuhalten.
„Information ist hier, wie so oft, der Schlüssel zum richtigen Verhalten“, sagt Birgit Lutz, Naturschutzbeauftragte des DAV Schliersee. „Wenn sie wissen, welchen Schaden sie durch ihr Verhalten – unbewusst – anrichten, verhalten sich die meisten Menschen gerne anders und rücksichtsvoller. Die meisten Bergsportler haben verständig und sensibel auf unsere Hinweise reagiert. Viele sind auch schon gut über die Schongebiete informiert. Und von denen, die nichts wussten, haben sich viele bedankt für unsere Hinweise“.

Denn Übertretungen können mittlerweile ja auch teuer werden: Ende 2021 wurde ein Teil der bisherigen Wald-Wild-Schongebiete am Jägerkamp, Benzingspitz und Lämpersberg zu so genannten Wildschutzgebieten umgewidmet. Hier gelten nun im Winter und in der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeit der Tiere strikte Betretungsverbote. Eine Missachtung kann mit einem mittleren dreistelligen Betrag geahndet werden.

Tiere reagieren besonders empfindlich auf Störungen

„Das hat sich noch nicht bei allen Bergbesuchern herumgesprochen, und genau deshalb sind wir im Einsatz“, erklärt Birgit Lutz. „Man muss den Menschen auch erklären, warum diese Schutzgebiete wichtig sind: Birk- und Auerhuhn stehen in Bayern auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten, sie brauchen ruhige Rückzugsorte zum Überwintern. Und auch das Rotwild verliert lebensbedrohlich viel Energie, wenn es im Winter aufgeschreckt wird.“

Bayernweit waren am Aktionstag über hundert Helfer in rund 30 Skitourengebieten unterwegs und haben 3000 Wintersportler über naturverträgliches Verhalten im Gelände informiert.